Retrodigitalisierungsprojekte für die Arbeitsmarktforschung am Beispiel der administrativen DDR Arbeitsmarktdaten

5. März 2024 : 12:40 - 13:20

Moderation: Dr. Monika Zarnitz (ZBW – Leibniz-Informationszenrum Wirtschaft)

Florian Zimmermann (Forschungsdatenzentrum (FDZ) / Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Die Anreicherung von Forschungsdaten mit weiteren Datensätzen oder Informationen hat in
der Forschung in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Großes Potential bieten hierbei
historische Daten, die ebenso für Datenverknüpfungen genutzt werden. Das Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (FDZ) verknüpft deshalb administrativen Arbeitsmarktdaten mit externen Daten, um innovative Forschungsprojekte zu ermöglichen. Im Zuge dieser Forschungsprojekte werden die dabei entstandenen Datenprodukte standardisiert der Forschungsgemeinschaft verfügbar gemacht.
Forschungsprojekte kommen oft durch den Vorschlag von externen Forschenden zustande, um eine Forschungslücke durch einzigartige Datenkombinationen zu schließen. Das Problem dabei ist oft die fehlende Zeit, fehlende Mittel, oder die Umsetzbarkeit. Deshalb können nicht
alle vorgeschlagenen Projekte angenommen werden. Der Auswahlprozess des FDZ ist ein informeller Prozess, bei dem vor allem auf das Potential der entstehenden Daten für die Forschungsgemeinschaft geachtet wird und ob die Daten nach Abschluss des Projekts allgemein zur Verfügung gestellt werden können. Wichtig ist ebenso, ob das FDZ-Personal das Projekt mit seiner wissenschaftlichen Expertise begleiten kann. Schließlich ist noch die Finanzierung ausschlaggebend für z.B. die Verknüpfung von Daten über das German Record Linkage Center (angesiedelt am FDZ). Finanzierungen können sowohl von den Institutionen mit Projektvorschlag als auch über die Einwerbung von Drittmitteln in Kooperation mit dem FDZ erfolgen. Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann ein Projekt angenommen werden. Die Prioritäten bei der Bearbeitung der Projekte werden vor allem nach Personalverfügbarkeit gesetzt.
Nach einer allgemeinen Vorstellung der Planungs- und Auswahlprozesse werden diese am Beispiel der Verknüpfung der Arbeitsmarktdaten der DDR vom Bundesarchiv mit den administrativen Arbeitsmarktdaten der Bundesagentur für Arbeit veranschaulicht. Dabei wird auch auf mögliche Herausforderungen bei Kooperationen mit vielen Institutionen und Personen eingegangen, wie beispielsweise Wechsel von Personal in andere Institutionen. Schließlich wird der fertige Datensatz für die Forschungsgemeinschaft kurz vorgestellt.

 

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