Vorbereitungstreffen LZA Landesinitiative Niedersachsen
Das Land Niedersachsen möchte im Zuge seiner Digitalisierungsstrategie, Bibliotheken, Archive und Landesmuseen in Niedersachsen bei ihren Bemühungen zur dauerhaften Archivierung ihrer digitalen Inhalte unterstützen.
Diese komplexe Aufgabe können derzeit nur wenige Institutionen aufgrund des Ressourcenbedarfs und des notwendigen Wissens leisten. Gleichwohl sind alle Institutionen in der Verantwortung, die langfristige Bereitstellung ihrer Inhalte sicherzustellen. Der parallele Aufbau von LZA-Systemen in allen Institutionen ist weder leistbar noch sinnvoll, sowohl in Bezug auf die Kosten als auch im Hinblick auf Green-IT-Konzepte. Aus diesem Grund soll geprüft werden, inwieweit die Bereitstellung eines leistungsfähigen und etablierten Systems, eine flächendeckende Lösung für das Land darstellen kann. Dabei sollen die beteiligten Institutionen über eine Anschubfinanzierung des Landes in die Lage versetzt werden, über einen angemessenen Zeitraum die notwendigen Strukturen und Prozesse aufzubauen, die sie in die Lage versetzen, mit Hilfe eines Technologiepartners ihre Inhalte zu archivieren bzw. für eine Archivierung vorzubereiten.
Angesprochen durch diese Fördermaßnahme sind rund 30 wissenschaftliche Bibliotheken incl. Landesbibliotheken, Landesmuseen und das Kulturerbe-Portal des Landes Niedersachsen. Von diesen Institutionen haben 19 Institutionen einen aktuellen und konkreten Handlungsbedarf angemeldet. Bei den verbleibenden Institutionen ist ebenfalls von einem mittelfristigen Handlungsbedarf auszugehen, allerdings benötigen sie aufgrund ihrer Ressourcenlage für dessen Ermittlung Unterstützung.
Die geplante LZA-Landesinitiative beabsichtigt, den beteiligten Institutionen einen Einstieg in die LZA ihrer digitalen Inhalte zu ermöglichen oder – falls schon vorhanden – weiterzuentwickeln. Hierfür ist es notwendig, dass im Rahmen von Kooperationen die notwendigen Prozesse und Workflows gemeinsam konzipiert und implementiert werden und dass ein entsprechender Know-how-Transfer zu den Institutionen stattfindet, der Schritt für Schritt das selbstständige Vorbereiten und Übergeben der Daten an das Langzeitarchiv ermöglicht.
Als Vorbereitung dieser Initiative sollen im Rahmen eines zweitägigen Workshops mit allen Institutionen, dem MWK und der VZG die Voraussetzungen und Bedarfe für ein solches Projekt erarbeitet werden. Neben einer kurzen Einführung in das Thema Langzeitarchivierung und einem Blick auf das aktuelle Umfeld von LZA-Systemen, sollen in diesem Workshop die Grundlagen für die zukünftige Zusammenarbeit gelegt werden. Es werden die Rahmenbedingungen, Ziele, Verantwortlichkeiten und Beteiligungsformen besprochen und die aktive Mitarbeit als Basis der Projektarbeit definiert. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Austausch über mögliche „Andock“-Projekte und deren Verknüpfung mit dem Kernprojekt. Hier soll es hauptsächlich darum gehen, Orientierung und Handlungsimpulse für weitere Projekte zu geben.
Ein besonderes Augenmerk soll im Workshop auf das Team Building und das Commitment der Einrichtungen zu diesem Projekt gelegt werden, bei dem die TIB nicht als reiner Dienstleister, sondern als Impulsgeber und Koordinator agiert, so dass die unterschiedlichen Aufgaben über geteilte Verantwortlichkeiten bearbeitet werden können. Neben der Leitungsebene und Verantwortlichen aus dem technischen Bereich, richtet sich die Veranstaltung auch an Nachwuchswissenschaftler:Innen, die sich zum Thema LZA weiterentwickeln wollen.